Erschütterungen auf dem Schweizer Bankenplatz – eine Einschätzung

Bank

15.06.2023

Die jüngsten Vorkommnisse auf dem Schweizer Bankenplatz haben das Vertrauen der Kundinnen und Kunden in den Grundfesten erschüttert. Unter enormem Zeitdruck musste nach knapp fünfzehn Jahren erneut eine Schweizer Grossbank mit Staatshilfen vor dem Untergang gerettet werden.

Es ist mir ein Anliegen mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, einige Gedanken aus der Perspektive der Privatbank Von Graffenried zu teilen. Eingebettet in die Von Graffenried Gruppe befindet sich die Privatbank Von Graffenried im Besitz der gleichnamigen Berner Familie. Umsichtig und besonnen werden die Geschicke durch unser Aktionariat geleitet, das sich vollständig in Frauenhand befindet.

Unser Geschäftsmodell ist überschaubar und fokussiert sich auf die Vermögensverwaltung für private und institutionelle Schweizer Kunden. Wir betreuen unsere Kundschaft persönlich und engagiert, mit einem qualitativ hochstehenden Service. Daraus entstehen langjährige Kundenbeziehungen, die oftmals über Generationen andauern. Entsprechend ausgestaltet ist unser Vergütungsmodell, das bewusst auf kurzfristige Fehlanreize und damit auch auf Boni verzichtet.

Wir sind überzeugt, dass im Vermögensverwaltungsgeschäft Vertrauen, Verantwortung und Sicherheit unabdingbare Voraussetzungen für eine langfristig erfolgreiche Geschäftstätigkeit sind. Entsprechend konservativ gehen wir mit den uns anvertrauten Kundeneinlagen um und verzichten dadurch bewusst auf mögliche Zusatzerträge.

Mein Kollege Martin Würmli beschreibt im nachfolgenden Beitrag unseren Investitionsansatz zutreffend. Wir fokussieren uns bei der Auswahl der Anlagen auf Qualität und messen den Kriterien Transparenz, Liquidität und Risikokontrolle eine hohe Priorität bei. Dadurch gelingt es uns, über einen mehrjährigen Zyklus und unter Berücksichtigung des Risikos, eine überdurchschnittliche Anlagerendite in den uns anvertrauten Portfolios zu erzielen.

Unser Beraterteam steht Ihnen gerne für ein Gespräch zur Verfügung. Wir sind ohne Vermögensuntergrenze für alle da, die Wert auf eine persönliche Betreuung legen und ihr Vermögen langfristig investieren wollen. Vereinbaren Sie unter 031 320 52 22 einen Termin für ein persönliches Gespräch bei uns an der Spitalgasse 3 in Bern oder an der Nidaugasse 35 in Biel. Sie finden uns auch unter www.graffenried-bank.ch. Wir freuen uns auf Sie!

Simon Wyss
simon.wyss@graffenried-bank.ch

Verwerfungen im Bankensektor – aktives Management zahlt sich aus!

Nach einem schwierigen Jahr 2022 konnte der Schweizer Aktienmarkt im bisherigen Jahresverlauf zulegen. So notiert der SPI Index rund 7,7 % über dem Endjahresstand; der SPI Extra Index, der kleinere und mittelgrosse Gesellschaften abbildet, gar 9,5 %. Dies lässt aufhorchen. Schaut man jedoch genauer hin, zeigen sich grosse Unterschiede in der Performance einzelner Titel. Während die Credit Suisse aus den bekannten Gründen seit Jahresanfang mehr als 70 % an Wert verloren hat, konnte die kleinere Swissquote gar die Referenzindizes deutlich übertreffen. Gerade in diesen stürmischen Zeiten zeigt sich, dass aktiv verwaltete Fonds dank erfolgreichem «Stock Picking» Mehrwert gegenüber passivierten Produkten (Indexzertifikate) erzielen können.

Abb. 1: Entwicklung ausgewählter Schweizer Finanzwerte sowie des SPI Index von 2019 bis Ende Mai 2023 (Basis 100)
Quelle: Bloomberg

Unsere beiden GR Aktienfonds verfolgen einen aktiven, risikoadjustierten Investitionsansatz. Dieser hat als Ziel, über einen mehrjährigen Zyklus eine Überrendite bei tieferem Risiko (als der jeweilige Referenzindex) zu generieren. Durch eigene Aktienanalyse und über 250 Firmenkontakte pro Jahr ermitteln wir diejenigen Gesellschaften, die in unseren Produkten Eingang finden. Der Fokus liegt dabei auf Qualitätsaktien. Hierzu zählen wir Gesellschaften, die in ihren Bereichen Marktführer sind, eine glaubhafte, fokussierte Strategie verfolgen, über attraktive Wachstumsaussichten verfügen und/oder eine hohe Cashflow-Generierung aufweisen. Ebenso wichtig sind die Glaubwürdigkeit und der Leistungsausweis des Managements.

Zurück zur Credit Suisse. Letztere verfügte schon seit mehreren Jahren nicht mehr über die obigen Attribute und war deshalb schon längere Zeit nicht mehr im GR Aktien Schweiz Fonds vertreten. Die UBS auf der anderen Seite verfolgte vor der Zwangshochzeit ein auf Vermögensverwaltung ausgerichtetes Geschäftsmodell, das inhärent weniger Risiken mit sich bringt und schöne Kapitalrückführungen in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen an die Aktionäre ermöglicht. Der Kauf der Credit Suisse durch die UBS scheint finanziell äusserst attraktiv. Für den Kaufpreis von rund 3 Milliarden erhält die UBS rund 57 Milliarden in Form von Eigenkapital zugesprochen und kann dabei ihre Marktposition in der Schweiz massiv ausbauen. Aber die Transaktion beinhaltet auch Risiken. Zudem wird es Jahre dauern, bis das volle Gewinnpotenzial der Transaktion realisiert werden kann. Auch die Regulation für die «neue» UBS könnte in Zukunft nochmals verschärft werden.

Beide GR Aktienfonds haben sich seit Längerem auf eine abschwächende Wirtschaft und höhere Inflation vorbereitet und entsprechende Portfolioanpassungen vorgenommen. Im gegenwärtigen Börsenumfeld mit erhöhter Volatilität, stark schwankenden Zinsen, Sektor- und Stil-Rotationen bieten GR Aktienfonds ein vorteilhaftes Risiko-Return-Profil.

Mehr Informationen zu unseren aktiv verwalteten Fonds finden Sie unter www.graffenried-bank.ch/anlagefonds. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

Martin Würmli
martin.wuermli@graffenried-bank.ch